Die Geschichte
In Ober-Grafendorf zweigt von der Mariazeller-Bahn die so genannte Krumpe (niederösterreichischer Dialekt, von „krumm“) ab, ein nicht elektrifizierter Ast, der durch das Alpenvorland in annähernd westlicher Richtung über Kilb, Mank, St. Leonhard am Forst und Ruprechtshofen nach Wieselburg an der Erlauf führt, wo er auf die normalspurige Strecke durch das Erlauftal nach Scheibbs und Kienberg-Gaming trifft.
Die ehemals schmalspurige Fortsetzung von Wieselburg nach Gresten wurde 1998 wegen des umfangreichen Güterverkehrs auf Normalspur umgebaut, der bereits 1991 eingestellte Personenverkehr wurde jedoch nicht wieder aufgenommen. Bis dahin wurden die normalspurigen Güterwagen für diesen Streckenabschnitt in Wieselburg auf Rollwagen verladen. Im Zusammenhang mit der Umspurung wurde 2001 der östlich von Wieselburg gelegene Streckenabschnitt nach Ruprechtshofen eingestellt, planmäßigen Betrieb gibt es seit 2003 nur noch zwischen Ober-Grafendorf und Mank.
Quelle:
Die letzte Fahrt der Krump'n nach Ruprechtshofen
Nach 100-jähriger Bahngeschichte fuhr am Samstag, den 14. Dezember 2002 der letzte planmäßige Zug nach Ruprechtshofen.
Nun ist endgültig Schluss: Mit dem Inkrafttreten des neuen Winterfahrplanes wurde die Bahnlinie Mank - Ruprechtshofen eingestellt. Der Personenverkehr soll in Zukunft mit Bussen erfolgen.
Somit ging eine fast 100-jährige Bahngeschichte für die Menschen von St.Leonhard und Ruprechtshofen zu Ende: Eine Bahnstrecke, die damals unter großem Einsatz geschaffen worden war, wurde nun wegen Unrentabilität für den planmäßigen Bahnverkehr aufgelassen.
Der letzte planmäßige Zug, der Ruprechtshofen als Bahnhof angesteuert hat, fuhr am Samstag, dem 14. Dezember 2002, um 20.36 Uhr in Ober-Grafendorf ab, verließ Mank um 21.07 und kam um 21.18 nach St.Leonhard und war um 21.21 in Ruprechtshofen, von wo er später leer zurück fuhr. Der letzte planmäßige Zug wurde zu seinem Abschied mit einer Tafel geschmückt. Für diese Fahrt wurde eine Schlachtenbummlerfahrt geplant. Ein Autobus fuhr am Samstag um 19 Uhr von der Allee in St.Leonhard nach Ober-Grafendorf.
Seither ist Mank der Endbahnhof. Die Fahrt mit der „Krumpe“ wurde somit verkürzt.
Während der Hauptverkehrszeit verkehren Direktzüge St.Pölten – Mank.
Die Aufgaben für den mit dem Fahrplanwechsel eingestellten Abschnitt Mank – Ruprechtshofen übernahm ein Linienbus.
Die Streckenführung
Kilometer |
Höhe m |
Haltestelle |
0,0 |
|
Ober-Grafendorf** |
3,5 |
253 |
Sankt Margarethen |
7,6 |
265 |
Bischofstetten |
9,9 |
274 |
Teufelsdorf |
12,9 |
300 |
Kilb |
15,4 |
302 |
Heinrichsberg |
18,0 |
296 |
Mank |
21,9 |
270 |
Lehenleiten* |
25,6 |
240 |
Sankt Leonhard/F* |
26,6 |
242 |
Ruprechtshofen* |
30,6 |
255 |
Grabenegg-Rainberg* |
32,8 |
306 |
Reisenhof-Lehen* |
35,8 |
250 |
Breitenbach* |
37,6 |
252 |
Wieselburg* |
** Abzweigung von Sankt Pölten
* eingestellt
Fotos eines Sammlers
Eine Diesellok wurde auf den Namen Ruprechtshofen getauft. Die Fotos zeigen ein Modell dieser Lok.
Fotos der Strecke
Der Triebwagen der Reihe 5090 fuhr bis Dezember 2002 nach Ruprechtshofen
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Foto: Herbert Ortner
Vorbei am alten Lokschuppen des Bahnhofes von Ruprechtshofen zieht die in "Jaffa" Farben gehaltene 2095 am 24. Juli 1987 einen Zug in Richtung Wieselburg / Erlauf.
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Foto: Herbert Rubarth
Bis 2002 fuhren die Loks der Reihe 2095 nach Ruprechtshofen.
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Foto:
Rewitzer
Josef Kaufmann hat in seinem Modell das Bahnhofsgebäude von Ruprechtshofen nachgebaut. Davor ein Dieseltriebwagen der Reihe 5090.
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Quelle: http://home.pages.at/mbv-graz/Fotogalerie_jubilaeum_2002/web/pachmariazll.html